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Denk­mal­pfle­ge in Sachsen-​Anhalt

Der Denk­mal­reich­tum in Mit­tel­deutsch­land und ins­be­son­de­re in Sachsen-​Anhalt ist be­trächt­lich. Rund 36.000 Bau- und Kul­tur­denk­ma­le prä­gen das Ant­litz der Re­gi­on und ma­chen Sachsen-​Anhalt zu einer ein­zig­ar­ti­gen Kul­tur­land­schaft.

Die Pfle­ge und der Er­halt die­ses Erbes ist eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit der Lan­des­re­gie­rung. Wich­ti­ge his­to­ri­sche Kul­tur­gü­ter sind in den letz­ten Jah­ren als Welt­kul­tur­er­be der Mensch­heit an­er­kannt und unter den Schutz der UNESCO ge­stellt wor­den. Die zahl­rei­chen Denk­ma­le aus ver­schie­dens­ten Epo­chen stel­len kul­tur­tou­ris­ti­sche Se­hens­wür­dig­kei­ten von hohem Rang dar.

Denk­mal­reich­tum – vom Welt­erbe zum Klein­od

Die Lage im Her­zen Eu­ro­pas und die güns­ti­gen na­tür­li­chen Be­din­gun­gen, wie frucht­ba­re Schwarz­er­de, Erz-, Salz­vor­kom­men, mach­ten au­ßer­ge­wöhn­li­che Ent­wick­lun­gen mög­lich und ver­knüpf­ten die Re­gi­on schon früh mit den maß­geb­li­chen Macht­zen­tren der je­wei­li­gen Epo­che. Die Neu­zeit ver­zeich­net vier Hö­he­punk­te der Ent­wick­lung in die­sem Raum: Das Mit­tel­al­ter mit der Ro­ma­nik und Otto dem Gro­ßen, die Re­for­ma­ti­on Mar­tin Lu­thers, die Auf­klä­rung vor allem mit dem Gar­ten­reich Dessau-​Wörlitz und die Mo­der­ne mit dem Bau­haus und der in­dus­tri­el­len Ent­wick­lung um Jun­kers und Ra­thenau.

All diese Ent­wick­lun­gen haben be­ach­tens­wer­te Spu­ren in Sachsen-​Anhalt hin­ter­las­sen. Viele Städ­te, Ort­schaf­ten und Re­gio­nen haben ein un­ver­wech­sel­ba­res kul­tu­rel­les Pro­fil. Im­po­san­te Dome und Kir­chen, Bur­gen und Schlös­ser sowie zahl­rei­che wei­te­re Kul­tur­gü­ter bil­den ein fa­cet­ten­rei­ches Erbe. Oft­mals lebt die­ses Erbe vom eh­ren­amt­li­chen En­ga­ge­ment vor Ort. Ver­ei­ne und In­itia­ti­ven set­zen sich in gro­ßer Zahl für die Pfle­ge und den Er­halt stadt­bild­prä­gen­der Bau­wer­ke und Denk­ma­le ein. Aber auch Klein­odi­en ab­seits gro­ßer Tou­ris­mus­strö­me laden zum Ent­de­cken ein.

Denk­mal­schutz in Sachsen-​Anhalt

Die Er­for­schung und fach­li­che Be­treu­ung des Denk­mal­be­stan­des ob­liegt dem Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge und Ar­chäo­lo­gie. Als zu­stän­di­ge Fach­be­hör­de berät sie Mi­nis­te­ri­en und Kom­mu­nen, aber auch Denk­mal­ei­gen­tü­mer, Ar­chi­tek­ten oder Re­stau­ra­to­ren. Au­ßer­dem ist das Lan­des­amt für die Er­fas­sung, Er­for­schung und Aus­wei­sung der Bau­denk­ma­le und Denk­mal­be­rei­che zu­stän­dig. Mit dem Lan­des­amt ar­bei­ten eine Reihe von Stif­tun­gen zu­sam­men, die sich der Be­treu­ung der wich­tigs­ten Mo­nu­men­te des Lan­des ver­schrie­ben haben. Ein Er­geb­nis die­ser Zu­sam­men­ar­beit ist das seit Ok­to­ber 2018 der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­li­che Denk­mal­in­for­ma­ti­ons­sys­tem Sachsen-​Anhalt, das In­for­ma­tio­nen zu rund 36.000 Bau­denk­ma­le und ar­chäo­lo­gi­sche Kul­tur­denk­ma­le aus ganz Sachsen-​Anhalt be­reit­hält.

Obere Denk­mal­schutz­be­hör­de ist das Lan­des­ver­wal­tungs­amt. Nach den Vor­schrif­ten des Denk­mal­schutz­ge­set­zes des Lan­des Sachsen-​Anhalt (Denk­mSchG LSA) übt es die Fach­auf­sicht über die un­te­ren Denk­mal­schutz­be­hör­den (z.B. Land­krei­se und Kom­mu­nen) im Land aus. In den Zu­stän­dig­keits­be­reich der Denk­mal­be­hör­den fal­len auch ar­chäo­lo­gi­sche und be­weg­li­che Denk­ma­le, der Schutz des Kul­tur­gu­tes, mög­li­che Ab­riss­ver­fah­ren oder Aus­übun­gen des Vor­kaufs­rechts. Wer ein denk­mal­ge­schütz­tes Ob­jekt kau­fen oder ver­kau­fen möch­te, kann die Denk­mal­pfle­ge­bör­se des Lan­des­ver­wal­tungs­am­tes nut­zen.

Ein wich­ti­ger Aspekt der Denk­mal­pfle­ge ist üb­ri­gens auch die Ju­gend­ar­beit. Hier gibt es in­ter­es­san­te Mög­lich­kei­ten. Bei­spiels­wei­se kann man im Frei­wil­li­gen Jahr in der Denk­mal­pfle­ge oder im Zen­trum für ex­pe­ri­men­tel­le Ar­chäo­lo­gie und Mu­se­ums­päd­ago­gik ar­bei­ten.